Chronik von 1950 – 2000
Wir schreiben das Jahr 1945, der zweite Weltkrieg ist zu Ende, Deutschland hat den Krieg verloren. Eine fast völlige Zerstörung war das Ergebnis dieser unsinnigen und blutigen Auseinandersetzung. Die Industrie/Wirtschaft liegt total am Boden. Die Demontage von Betrieben ist an der Tagesordnung und an das Fliegen ist gar nicht zu denken. Alle Flugzeuge wurden zerstört, mit Ausnahme derer, die noch rechtzeitig in ein sicheres Versteck gebracht werden konnten. Die meisten hielten viele Jahre einen Dornröschenschlaf in Scheunen unter Strohhaufen oder in anderen ähnlich Verstecken. Das Flugverbot, das nach dem Kriege von den alliierten Besatzungsmächten über Deutschland verhängt wurde, konnte aber trotzdem nicht verhindern, dass sich enthusiastische und flugbegeisterte Männer jeden Alters bald wieder dem uralten Traum der Menschheit, dem Fliegen, widmeten. Früher als eigentlich erlaubt wurden nach dem Tag „Null“ wieder Flugzeuge aus ihren Verstecken geholt oder auf Umwegen erworben. Sie wurden repariert und flugfähig gemacht, um sie bei einer Freigabe sofort wieder einsetzen zu können. Der „Traum vom Fliegen“ konnte damals auch in Malsch und seiner Umgebung junge Männer für sich begeistern. Gleichgesinnte trafen sich und diskutierten zusammen, wie diese Idee zu verwirklichen wäre. Man sprach insbesondere über das Segelfliegen. Je mehr und je öfter darüber gesprochen wurde, desto größer wurde die Begeisterung und der Drang dies zu verwirklichen.
Die ersten flugbegeisterten Männer, die sich schon damals, zur Geburtsstunde der Flugsportgemeinschaft Letzenberg, tatkräftig engagierten, waren: Ludwig Erhard, Hermann Schäffner und Reinhold Schäffner. Sie kümmerten sich darum, ein geeignetes Gelände zu finden, auf dem es möglich war, mit einem Segelflugzeug zu starten. Damals hieß das noch, den Gleiter mit einem Gummiseil einige Meter in die Luft zu ziehen.
Durch Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister der Gemeinde Malsch, Herrn Josef Bös, wurde das sehr feuchte und im Allgemeinen für die Landwirtschaft nicht nutzbare Gelände des heutigen Flugplatzes vorgeschlagen.
Immer mehr Hürden waren überwunden und es hatte den Anschein, dass aus der Idee eine handfeste Sache würde. Da die Gruppe immer weiter wuchs, wurde beschlossen, dass man einen Verein gründen sollte.
Am 28. August 1950 war es dann soweit. Die am Flugsport interessierten Malscher Männer trafen sich im Gasthaus zum Adler in Malsch. Es waren, so der Überlieferung nach, zehn bis 12 Personen anwesend und man entschied sich nun endgültig dazu, in Malsch eine Luftsportgruppe zu gründen. Als 1. Vorsitzender wurde Ludwig Erhard gewählt, der das Amt bis 1956 begleitete. Nach der Gründung des Gruppe musste aber noch viel passieren bis tatsächlich geflogen werden konnte. Die Möglichkeiten in Malsch waren in der Anfangszeit verhältnismäßig gering. Man versuchte mit anderen, bereits länger bestehenden Luftsportvereinen Kontakt aufzunehmen, um einen Einstieg zu finden. Auch der Badisch-Pfälzische Luftfahrtverein Mannheim wurde angesprochen, mit dem letztendlich eine Zusammenarbeit zustande kam.
Zu Beginn wurde in Speyer und Lachen-Speyerdorf geflogen. Unter den Piloten gab es auch schon erfahrenere wie zum Beispiel Hermann Schäffner, der im 2. Weltkrieg bereits als Stuka-Pilot (Muster: Junkers Ju 87) fliegerische Erfahrung gesammelt hatte.
Das Fliegen auf anderen Plätzen war aber ursprünglich nicht das Ziel. Deshalb wollte man bald ein eigenes Fluggerät anschaffen, mit dem Fliegen in Malsch möglich war. Es reifte der Gedanke der Beschaffung eines Schulgleiters, genauer gesagt des Musters SG 38. Nachdem die Pläne für das Flugzeug eingeholt und geeignete Räumlichkeiten gefunden waren, wurde mit dem Bau des Gleiters begonnen.
In den Jahren nach der Gründung wurden viele Gespräche und Verhandlungen von der damaligen Vereinsführung mit anderen wichtigen Stellen geführt. Da der junge Verein sichtbar im Aufwind war, wurde schließlich beschlossen, den Verein als gemeinnützig im Amtsgericht Wiesloch einzutragen. Der Antrag wurde gestellt, und der Vereinsgründung stand nichts mehr im Weg. So erhielt die Luftsportgruppe Malsch den Namen „Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch e.V.“, den sie bis heute trägt. Dieser Vorgang war sozusagen die „zweite“ Vereinsgründung. Die Gründungsmitglieder waren: Albert Becker, Konrad Bender, Rudolf Bender, Oskar Bös, Mainrad Bös, Erwin Erhard, Franz Erhard, Ludwig Erhard, Franz Hartlieb, Richard Heinzmann, Franz Keilbach, Otto Längle, Rudolf Link, Hermann Schäffner, Alois Spieler, und Reinhold Spieler.
Ludwig Erhard behielt das Amt des 1. Vorsitzenden und die Stelle des Geschäftsführers übernahm Friedrich Harbrecht.
Mittlerweile war der Bau des Schulgleiters, der SG 38, für den viele Baustunden notwendig waren, in vollem Gange. Auftretende Probleme wurden beseitigt und des Öfteren musste manche Ehefrau lange auf ihren Ehemann warten, bis er spät nach Hause kam. Der Zeitpunkt der Fertigstellung der SG 38 rückte immer näher und eines schönen Tages war es dann soweit: Die letzten Arbeiten waren abgeschlossen, und das Flugzeug stand fertig vor seinen Erbauern. Voller Stolz konnten die Vereinsmitglieder das neue Flugzeug im Jahre 1955 auf dem mälscher Kirchplatz einweihen. Auf dem hergerichteten Flugplatzgelände wurden anschließend die ersten Starts am Gummiseil durchgeführt.
Zu dieser Zeit wurden in der Umgebung weitere Vereine gegründet, für die jedoch kein geeignetes Gelände gefunden werden konnte. Aus diesem Grund suchten sie die Möglichkeit, auf einem fremden Fluggelände Flugebetrieb durchzuführen. So kam es dazu, dass diese mit der FSG Malsch eine Kooperation schlossen, wie auch die FSG Malsch in Ihren jüngsten Tagen. Darunter waren die Vereine aus Wiesloch, Neckargemünd und Leimen, die teilweise auch eigene Fluggeräte mit in Malsch einsetzten. Durch die schlagartige Zunahme der Mitglieder entschloss sich die FSG Malsch, zusätzlich ein neues Segelflugzeug zu kaufen. Man entschied sich für eine Ka 2b (Rhönschwalbe), ein doppelsitziges Holzflugzeug mit für damalige Verhältnisse sehr guten Flugeigenschaften. Diese wurde 1957 gekauft und in Bruchsal eingeflogen. Für den damaligen Schulbetrieb war dies ein bedeutender Zuwachs: Es konnte nun mit zwei Flugzeugen geschult und geflogen werden. Für die Schulung der Piloten war Friedrich Häusler (der erste Fluglehrer der FSG Malsch) zuständig. Die Ka 2b mit dem Kennzeichen D-8562 wurde auf den Namen „Einigkeit“ getauft.
Um die Ka 2b in die Luft zu bringen, war eine Schleppwinde notwendig. Der Bau einer solchen Winde wurde in Angriff genommen und man bekam die Erlaubnis, diese Winde bei der Firma Fuchs-Bagger in Mingolsheim zu bauen. Dies war eine großzügige Geste der Firma Fuchs und eine große Hilfe für den jungen Verein. Im Verein selbst gab es damals keine Möglichkeit, ein solch aufwendiges Gerät herzustellen.
Die Vereinsversammlungen wurden damals in den Gaststätten der Gemeinde Malsch abgehalten. Sie waren wichtig, um die Verbundenheit und die Kameradschaft der Mitglieder zu fördern sowie Probleme anzusprechen und zu lösen. Wobei das fröhliche Beisammensein nicht zu kurz kam und selbstverständlich die Fliegerfrauen mit einbezogen wurden.
Bei der Jahreshauptversammlung 1956 wurden Neuwahlen durchgeführt. Ludwig Ehrhard, der bis zu diesem Zeitpunkt 1. Vorsitzender war, ließ sich nicht mehr zur wahl aufstellen. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde Hermann Schäffner gewählt, der diesen Posten bis 1958 inne hatte. Stellvertretender Vorsitzender wurde Rudolf Link. Er begleitete diesen Posten bis 1961 und war von 1963 bis 1972 noch als Geschäftsführer des Vereins tätig.
Anfang September 1957 herrschte bei den Segelfliegern der Flugsportgemeinschaft, die sich im Gasthaus „Zur Brauerei“ zu einer Sondersitzung einfanden, eine freudige Stimmung. Man freute sich über die erhaltene Genehmigung zum Betrieb des Segelfluggeländes in Malsch. Fritz Harbrecht begrüßte auch die Geschäftsführer des Neckargemünder und Wieslocher Vereins und teilte ihnen die gute Neuigkeit mit. Am Wochenende darauf wurde der erste offizielle Flugtag in Malsch durchgeführt.
Bei den Vorstandswahlen 1958 wurde der 1. Vorsitzende neu gewählt. Der neue Vorsitzende wurde Ewald Mauerer, Apotheker aus Bad Mingolsheim, der im zweiten Weltkrieg Flieger war- Er hatte viele gute Ideen und Pläne. Selbstverständlich wurden diese mit der Hilfe und dem Einsatz seiner Fliegerkameraden verwirklicht. Zum Beispiel musste für die Unterbringung der Flugzeuge gesorgt werden. Man zog den Baden-Württembergischen Luftfahrtverband zu Rate und eine Halle in Stahlkonstruktion, wie sie sich in ihrer Bauart bereits bei der Bundeswehr bewährt hatte, wurde dem Verein zu Verfügung gestellt. Viel Arbeit musste geleistet werden bis die Halle im Rohbau fertig war. Dafür wurden auch ortsansässige Firmen eingesetzt, wie z.B. die Baufirma Otto Bender, die die Fundamente betonierte. Als der Rohbau fertig war, wurde das Richtfest mit viel Prominenz gefeiert: Die Schlagzeilen in der Zeitung sagten Alles: „Malsch wird Segelflieger-Hochburg“, „Richtfest der neuen Flughalle am Letzenberg – Opfersinn und Idealismus führten zum Erfolg!“.
Anwesend bei den Feierlichkeiten war der Präsident des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes (BWLV) Dr. Seifriz, der für die Arbeit der Malscher Flieger lobende Worte fand. Darüber war der Initiator und 1. Vorsitzende, Ewald Maurer, natürlich besonders stolz. Neben den Vereinsmitgliedern und anderen Schaulustigen waren auch der Geschäftsführer des BWLV, Oberregierungsrat Bieser, Oberregierungsrat Gärtner vom Landratsamt Heidelberg und Bürgermeister Joseph Bös aus Malsch mit seinen Gemeinderäten präsent. Vom First der Halle konnten die Versammelten den Richtspruch hören:
„Hier steht der Bau in seiner Pracht – Meister und Gesellen haben ihn gemacht – er dient fortan der Fliegerei und Gottes Segen sei dabei.“
Mit Klirren zerbarst auf dem Wellblechdach das geworfene Glas.
Die vorhandenen Flugzeuge und Geräte standen im Trockenen. Der Flugbetrieb und die Schulung mit der Ka 2b waren voll im Gange. Mitglieder aller beteiligten Vereine nahmen daran teil.
Es wäre zu schön gewesen, wenn bei diesem Flugbetrieb und unter diesen Umständen alles glatt verlaufen wäre. Leider hatte die Ka 2b während dem Flugebtrieb einen Unfall mit Totalschaden und fiel somit über eine lange Zeit aus. Zudem war eine Reparatur durch die Mitglieder nicht möglich – Der Schaden war zu groß. Es blieb nichts anderes übrig, als das Flugzeug zur Herstellerfirma Schleicher in die Rhön zu bringen, wo es dann instandgesetzt wurde. Große Sorgen bereitete dem Verein die Bezahlung der Reparaturkosten. Die Vereinskasse war nicht gut genug gefüllt, dass dies ohne Weiteres geschehen konnte. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und so wurde von den Mitgliedern auf jede nur mögliche Art und Weise Geld gesammelt, wie z.B. Blutspenden , Kartenvorverkauf u.v.m.. Das notwendige Geld wurde zusammengebracht und die Rechnung bei der Firma Schleicher konnte beglichen werden.
Während dieser Zeit kam es unter den beteiligten Vereinen zu unlösbaren Meinungsverschiedenheiten, die letztendlich zur Trennung führten. Um den Besitz der Ka 2b wurde gestritten – man ging vor Gericht. Durch Gerichtsbeschluss wurde die Ka 2b der Flugsportgemeinschaft Letzenberg-Malsch zugesprochen. Unter heute gar nicht mehr vorstellbaren Schwierigkeiten, so die Aussagen alter Mitglieder, wurde wieder mit der Ka 2b in Malsch geflogen.
Ein Lichtblick und ein nennenswerter Erfolg im Lebenslauf der Ka 2b „Einigkeit“ waren zwei Höhenrekordflüge unseres heutigen Ehrenmitglieds und Weltrekordfliegers Dieter Schmitt: Erstens: Absolute Höhe von 7770 Metern (Doppelsitzer) am 24.01.1959 in Fayence. Zweitens: Höhengewinn von 6907 Meter Klasse D2 (Doppelsitzer) am 24.01.1959 in Fayence. 1959 kam auch der Fluglehrer Robert Westermann zur Flugsportgemeinschaft. Dieser Zugang war für die Malscher Flieger eine Bereicherung. Nicht nur für den Flugbetrieb, sondern auch im Allgemeinen war Robert Westermann eine beliebte Persönlichkeit und Respektsperson.
Für die Unterbringung der Flugzeuge sowie von technischem Gerät war nun schon vor knapp einem Jahrzehnt gesorgt worden und es stand außer Frage, dass auch für die Unterbringung der Mitglieder zum Zwecke der theoretischen Schulung und selbstverständlich auch zum kameradschaftlichen Beisammensein eine Unterkunft – also ein Clubhaus gebaut werden sollte. Dies geschah in eindrucksvoller Weise, denn der Bau wurden ohne Hilfe von Firmen ausschließlich von Mitgliedern in Eigenarbeit bewältigt. Die Dachkonstruktion wurde von Rudolf Link gestiftet. Das Clubheim hat einen Schanktresen und Platz für ca. 60 Personen. Der Wirtschaftsbetrieb wurde im Wesentlichen von den Fliegerfrauen übernommen. Baubeginn des Clubheims war im Mai 1967, die Fertigstellung erfolgte bereits zwei Jahre später im Jahre 1969. An Wochenenden und Feiertagen wird das Clubhaus seither von Besuchern gerne angesteuert. Diesem Bau ist außer den sanitären Anlagen noch eine Werkstatt angeschlossen, in der Reparaturen der Flugzeuge und Gerätschaften durchgeführt werden können. Des Weiteren wurde in Eigeninitiative eine Wasserversorgungsanlage errichtet. Für den gesamten Bau wurde das Darlehen einer Brauerei in Höhe von 10.000,- DM beansprucht.
Neben dem Bau der Halle und des Clubheims wurde immer ein möglicher Ausbau des Fluggeländes im Auge behalten. Passend heirfür war ein schon mehrere Jahre zuvor zusammengelegtes Wiesengelände mit ausreichender Länge für Start- und Landebahn. Die Besitzer wurden angeschrieben und Pachtverträge wurden abgeschlossen. Es handelte sich um 155 Wiesen, die zum Teil auch vom 1.Vorsitzenden, Ewald Maurer, käuflich erworben wurden.
Das erste Gebot der Flugsportgemeinschaft Letzenberg-Malsch war, die Möglichkeit vom Fluggerät und vom Gelände her sicher fliegen zu können und jedem bereitwilligen Interessenten, egal welchen Alters, das Fliegenlernen zu ermöglichen. Das zweite Gebot war, das Zusammengehörigkeitsgefühl um die Kameradschaft zu fördern und auch auf kulturelle Ebene den Mitgliedern etwas zu bieten. Das dritte Gebot war, die Bevölkerung von Malsch und Umgebung an dem Geschehen auf dem Flugplatz teilnehmen zu lassen. Um das dritte Gebot zu erfüllen wurde am 27. und 28. Juni 1964 das erste Hallenfest durchgeführt. Es wurde von den Besuchern sehr gut angenommen und sollte zukünftig jährlich stattfinden. Es gab sogar Feuerwerk, das von zwei Mitgliedern gesponsert wurde, um das Fest zu zelebrieren.
1964 konnte der Flugzeugpark der FSG um ein doppelsitziges Segelflugzeug, eine Röhnlerche, erweitert werden. Sie wurde gebraucht gekauft und für Schulungszwecke eingesetzt. Mittlerweile war wieder ein fremder Verein, die Brettener Fliegerkameraden, nach Malsch gestoßen. Die Brettener Flieger hatten kein eigenes Fluggelände und Malsch war das Nächstgelegene.
Der Abschluss der Flugsaison und des Geschäftsjahres 1964 bildete im Februar 1965 der Fliegerball in Bad Mingolsheim. In der Festhalle in Bad Mingolsheim veranstaltete die Flugsportgemeinschaft Letzenberg-Malsch ihren Fliegerball. Zu diesem Anlass waren prominente Gäste geladen. Neben der Karnevalsgesellschaft „Blau-Rot Malsch“ mit dem Prinzenpaar, wirkte die „Narhalla Philippsburg“ mit. Auch der Elferrat von Bad Mingolsheim war beteiligt. Der 1. Vorsitzende Ewald Maurer begrüßte zu Beginn der Veranstaltung hohe Gäste. Unter ihnen der Landtagspräsident Franz Gurk, Dr. Arzinger MdB, der Präsident des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes, Ministerialrat Dr. Schäfer, der Vizepräsident des BWLV Erwin Keuerleber, Landrat Dr. Müller, der Bürgermeister Josef Bös aus Malsch und weitere Bürgermeister der umliegenden Gemeinden.
Der Präsident des BWLV richtete bei seine Ansprache einige humorvolle Worte an die Besucher und sprach unter anderem der FSG Letzenberg-Malsch und ihrem Vorsitzenden sein Lob für die überaus wertvolle Arbeit aus. Er sagte u.a.: „Die Malscher Flieger nehmen heute einen beachtlichen Platz innerhalb des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes ein.“ Der Ball beinhaltete karnevalistischen Einlagen, Gesangseinlagen u.v.m.. Unter den Klängen der Tanzkapelle „Los Florentinos“ wurde bis zum frühen Morgen das Tanzbein geschwungen. Alle Besucher erlebten bei diesem Ball unvergessliche Stunden.
Das Flugplatzgeschehen nahm nach dem Feiern wieder seinen normalen Verlauf. Arbeit und Fliegen war angesagt. So wurde zwischen Clubheim und Flughalle ein Treibstoff- und Ölbunker erstellt, indem vorschriftsmäßig das Öl für die Heizung und der Diesel sowie das Benzin für die Winden und Rückholfahrzeuge sicher aubewahrt werden.
Im September 1965 gab es einen Flugzeugneuzugang: eine Ka 8 b. Ein einsitziges Segelflugzeug in Gemischtbauweise mit gutmütigen Flugeigenschaften. Dieses Flugzeug beeinflusste den gesamten Flugbetrieb sehr positiv und wurde von den Mitglieder gerne geflogen. Anlässlich eines feierlichen Aktes und unter Anwesenheit prominenter Gäste, wie Minister Seifriz, dem Präsidenten des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes, Ministerialrat Schäfer, Frau Biser, Vizepräsident des BWLV Keuerleber u.v.m., wurde die Ka 8b auf den Namen „Christian Bieser“ getauft. Diese Taufe wurde von Frau Biser vorgenommen. Der 1.Vorsitzende, Ewald Maurer, würdigte die Verdienste des Verstorbenen, um die Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch.
Als Fluglehrer fungierte zu dieser Zeit Robert Westermann. Er wurde durch den 1. Vorsitzenden E. Mauer, für seinen großen und überaus lobenswerten und selbstlosen Einsatz zum Wohle des Vereins ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied der FSG ernannt.
1968 war der Verein im Besitz von 3 Flugzeugen, dies war die Röhnlerche, die Ka 2b und die Ka 8b. In diesem Jahr wurden von Vereinsmitgliedern einige nennenswerte Flüge durchgeführt. So konnte Werkstattleiter Alfred Sogl den Platzhöhenrekord von 2700 Metern erzielen und Toni Kolein erflog mit der Röhnlerche eine Strecke von Malsch bis kurz vor Paris.
1969 wurde der lang erwartete doppelsitzige Motorsegler – eine Fournier RF 5 – gekauft.
Auch einige Fallschirmspringer schlossen sich in dieser Zeit dem Verein an. Unter der Betreuung von Oberfeldwebel Zeisluft sprangen im Wesentlichen aktive Soldaten und Reservisten bzw. frühere Fallschirmjäger, darunter auch zwei Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft. Otto Schäfer wurde zum Fallschirmsprungabteilungsleiter gewählt.
Bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1970 konnte der Geschäftsführer Rudolf Link besonders die Einweihung des Werkstattgebäudes und des Clubheims hervorheben, dessen Herstellung durch die Opferbereitschaft der Mitglieder bewältigt werden konnte. Nach den Ausführungen von Ewald Maurer beabsichtigte man damals die Anlegung einer neuen Graspiste.
Die Flugsaisonen in den darauffolgenden Jahren waren gekennzeichnet von der Begeisterung am Segelfliegen und der Tätigkeit in der Werkstatt, wodurch der Verein weiter aufblühte.
Nach dem Verlust von Fred Sogls Olympia-Meise, die dem Verein zur Verfügung stand, wurde im Spätjahr 1971 der Flugzeugpark des Vereins um eine Ka 6 CR erweitert. Dies war damals ein sehr leistungsfähiges Holzflugzeug und sollte den Streckenfliegern weitere Erfolge ermöglichen.
Auch bei den jungen Segelfliegern konnten fliegerische Erfolge verzeichnet werden. Beim nordbadischen Vergleichsfliegen 1972 konnte Herbert Schäffner sowohl als nordbadischer Jugendsieger, als auch in der Mannschaftswertung zusammen mit Reinhold Spieler, Robert Beichel und Wolfgang Sogl ausgezeichnet werden. Ewald Maurer bedankte sich bei Fluglehrer Vassen für dessen pflichtbewußte Tätigkeit, sowie bei Horst Blank, in dessen Fabrikationshalle mit dem Bau einer neuen Startwinde begonnen wurde.
Der Verein war Anfang 1973 im Besitz von 5 Flugzeugen. Im April bekam der Flugzeugpark dann erneut Zuwachs. Ein „L–Spatz 55“ wurde erworben. Außerdem wurde der zwischenzeitlich notwendig gewordene Werkstattanbau realisiert.
Wir schreiben das Jahr 1975: 25 Jahre Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch e.V.. Zu diesem Jubiläum lud die FSG zu einem Festbankett in ihrer Flugzeughalle ein. Unter den Ehrengästen konnte der 1. Vorsitzende, Ewald Maurer, den Vizepräsidenten des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes, Erwin Keuerleber, sowie die Vorsitzenden der Gastfliegergruppen „Aeroclub Heidelberg“ und der „Fliegergruppe Bretten“ begrüßen.
Der 1. Vorsitzende, Ewald Maurer ließ in seiner Festansprache die vergangenen 25 Jahre Revue passieren und hob ganz besonders die durch die Mitglieder in diesen Jahren geleistete Arbeit hervor. Auch für die fliegerischen Erfolge der Vereinsmitglieder fand er besonders lobende Worte. Der Höhepunkt dieser Veranstaltung war die Taufe des neu erworbenen Hochleistungsseglers – LS 1c – auf den Namen „Letzenberg – Malsch“. Der kirchliche Teil wurde von Herr Pfarrer Noe und der weltliche Teil von Herrn Bürgermeister Wipfler vorgenommen. Flugvorführungen und Gastflüge gaben dem Fest bis zum Ende einen besonderen Charakter. In diesem Jahr konnten von Malscher Segelfliegern nennenswerte Streckenflüge durchgeführt werden. Die ersten Streckenflüge von 300 Kilometer – dies schien damals eine „magische Grenze“ – wurden vom Segelfluggelände Malsch aus von Jürgen Bernstein, Horst Gromer, Herbert Schäffner und Wolfgang Sogl in Angriff genommen. Herbert Schäffner erzielte den gößten Erfolg verfehlte das Ziel mit der Ka 6 CR um nur 4 Kilometer. 1976 hatten diese vier Piloten mehr Glück, denn sie sorgten für das wohl größte fliegerische Ereignis in der bisherigen Vereinsgeschichte. Am 01.05. 1976 erreichte als erster Herbert Schäffner das „300-Kilometer-Ziel“ mit der LS 1 c. Es folgten ca. fünf Wochen später Jürgen Bernstein, Horst Gromer und Wolfgang Sogl. Aber das war noch nicht alles in diesem Jahr. Die genannten Piloten konnten noch weitere Erfolge verbuchen u.a. Flüge mit Höhengewinn von 3000 Meter, wofür sie die Höhe für das goldene Segelflugleistungsabzeichen von der FAI erhielten. Zusammen mit allen anderen Piloten des Vereins wurde 1975/1976 bei Überlandflügen eine beachtliche Strecke von insgesamt 6218 Kilometern zurückgelegt.
„Die Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch ist stolz auf ihren Fluglehrer Hermann Vassen“, so lautete ein Zeitungsbericht anlässlich der Ehrung des Fluglehrers. Mit 18 fing er an, mit 63 fliegt er noch immer! Er wurde vom 1. Vorsitzenden E. Maurer als Flieger aus altem Schrot und Korn bezeichnet, der zwischenzeitlich über 8000 Starts gesammelt hatte. Hermann Vassen erhielt für seine Leistungen im Laufe seines Fliegerlebens hohe Auszeichnungen.
Da sich der Leistungssegelflug stark entwickelt hatte und auch von Malsch aus immer größere Strecken geflogen wurden, entschloss sich der Verein, ein neues Hochleistungssegelflugzeug vom Typ LS-1f zu kaufen. Dies war damals das aktuell weltbeste Segelflugzeug in der 15 Meter Standardklasse.
Bei der Jahreshauptversammlung im März 1978 zählte der 1. Vorsitzende 40 aktive- und 90 passive Mitglieder. Dem Verein standen acht Segelflugzeuge und ein Motorsegler zur Verfügung. Prominentes Mitglied war der Heidelberger Flieger Dieter Schmitt, der sich durch seine Atlantik- bzw. Polarflüge internationalen Ruhm erworben hatte und mehrfacher Weltrekordhalter war. Fünf Jahre waren seit dem letzten Vereinsjubiläum vergangen und 1980 können die Mitglieder das 30-jährige Bestehen der Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch e.V. feiern. Glückwünsche und Grüße des Gemeinderats und überbrachte im Rahmen eines Festaktes Bürgermeister Wipfler. Er überreichte dem 1. Vorsitzenden, Ewald Maurer, als Geschenk das Wappen der Gemeinde. Eine besondere Attraktion war am zweiten Festtag die Weihe eines neuen Segelflugzeuges, des „Grob G 102 Astir“, der der Flotte des Vereins neuen Zuwachs in Form eines Kunststoffleistungsflugzeuges brachte. Verbunden mit der Weihe war die Taufe einer zweiten Rhönlerche, die nach dem Verlust der Ersten gekauft wurde. Als Würdigung und zur Erinnerung an Hermann Vassen, der im Februar des Jahres verstorben war, wurde sie auf seinen Namen getauft.
Aus Krankheitsgründen übergab Walter Kolb bei der Jahreshauptversammlung 1982 seine beiden Ämter „Geschäftsführer“ und „Kassenleiter“ an seine Nachfolger Herbert Schäffner (Geschäftsführung) und Wolfgang Sogl (Kassenleiter). Ausbildungsleiter wurde Jürgen Bernstein.
Der Flugplatz der FSG am Fuße des Letzenbergs hatte sich in den mehr als 30 Jahren seit seiner Gründung zu einem gernbesuchten Ort entwickelt. Besonders an Sonn- und Feiertagen waren stets Besucher aus den umliegenden Gemeinden vor Ort. Der große Fortschritt bei den Segelfliegern wurde fortwährend belobigt und es standen noch unzählige Jahrzente erfolgreicher Vereinsgeschichte bevor.
Nachwuchsprobleme kennen wir im Verein nicht, so der 1. Vorsitzende E. Maurer. Seit 22 Jahren lenkte er nun schon den Verein erfolgreich durch die Geschichte. Zu dieser Zeit zählte er 36 aktive und 75 passive Mitglieder aus Malsch und Umgebung, sodass die vorhandene Flotte (bestehend aus zwei Doppelsitzern, fünf Einsitzern und einem Motorsegler) meistens voll ausgelastet war. Das Fluggelände war – dank der guten Pflege durch die Mitglieder unter der Leitung des Werkstattleiters Fred Sogl – in einem sehr guten Zustand und des öfteren werden die Malscher Segelflieger wegen ihrer guten Infrastruktur, dem gut beschaffenen Platz und vor allem auch wegen den thermischen Verhältnissen am Übergang von Rheintal zum Kraichgauer Hügelland beneidet. Jeder Interessierte bis ins fortgeschrittene Alter, sowie Jungen und Mädchen ab 14 Jahren können unter vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand im Verein das Segelfliegen erlernen. Selbst für den 1. Vorsitzender E. Maurer, damals mit 66 Jahren immer noch aktiver Flieger, gab es nichts Schöneres als mit der „Ka8“, gekennzeichnet mit dem Namen „BOSS“, am Himmel stundenlang in der Thermik zu kreisen. Für die Schulung des Nachwuchses stehen dem Verein bis heute bestens ausgebildete und erfahrene Fluglehrer zur Verfügung die jedem das Fliegen vermitteln können.
Zu dieser Zeit waren dies die Fluglehrer Toni Kolein und Jürgen Bernstein. Toni Kolein begleitete außerdem noch den verantwortungsvollen Posten eines Segelflugzeugprüfers der Klasse III. Durch diese Arbeit, durch die er auch öfter in der ganzen Region tätig war, und durch seine fliegerischen Leistungen in der Vergangenheit ist Toni bei vielen Flugsportvereinen ein bekannter und beliebter Fliegerkamerad. Bei der Jahreshauptversammlung im März 1984 würdigte die FSG Letzenberg Malsch die Leistungen von Toni Kolein, indem ihn der 1. Vorsitzende zum Ehrenmitglied ernannte. Gleichzeitig wurde Rudi Bender für besondere Verdienste um den Verein als jahrelanger stellvertretender Vorsitzender ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannt. Da dieser jedoch sein Amt aufgab wurde sein Nachfolger Robert Beichel gewählt.
Als besondere fliegerische Leistung im Jahre 1984 ist noch der Höhenflug von Friedrich Maier in Aosta /Italien zu erwähnen. Er erreichte eine Höhe von 7.200 Metern und konnte somit an seinem internationalen Segelflieger-Leistungsabzeichen in Gold den Höhendiamanten tragen.
Wieder einmal war bei dem damaligen Flugplatzfest ein besonderer Anlass zu feiern: Ein Motorsegler der Firma Grob (Grob G109 B) und eine ASK 21 (doppelsitziges modernes Hochleistungssegelflugzeug), brachten den Verein auf den neuesten Stand der Technik. Der neue Motorsegler, eine Grob G 109 B (Kennzeichen: D – KGFF), löste den bereits verkauften Motorsegler „RF-5“ ab. Die Taufe der Flugzeuge wurde vom Malscher Pfarrer Eduard Noe der den geistlichen Segen erteilte vorgenommen. Bürgermeister Dionys Wipfler ließ bei seiner Festansprache die Entwicklung der Fliegerei Revue passieren, erinnerte an die Gründung des Vereins und die damaligen Probleme und wünschte dem Verein mit seinen neuen Flugzeugen allzeit guten, unfallfreien Flug, sowie „Hals und Beinbruch“. Die ersten Fluggäste in den neuen Flugzeugen waren Pfarrer Noe und Bürgermeister Wipfler, die von den Rundflügen hell auf begeistert waren. Das Hallenfest 1984 endete mit einem sehr guten Ergebnis.
Nach wie Vor konnten Saison für Saison immer stärkere fliegerische Leistungen verbucht werden, so auch im Jahr 1985.
Seit Jahren führt die Flugsportgemeinschaft ihr jährliches Fluglager durch, d.h. einmal im Jahr, in den Sommerferien, ist ein bis zwei Wochen lang täglicher Flugbetrieb und die meisten aktiven Mitglieder können bei dieser Gelegenheit etliche Stunden fliegen. Bei zu heißem Wetter geht man auch mal gemeinsam zum Schwimmen an einen Baggersee oder ins Schwimmbad oder man vertreibt sich bei schlechtem Flugwetter mit Spielen oder auch Fimen die Zeit. Für das Essen ist auch immer bestens gesorgt. Oft wird nach dem Flugbetrieb auch ein Fässchen angezapft und man sitzt in fröhlicher Runde singend und erzählend beisammen.
In der Jahreshauptversammlung 1986 standen zwar wieder Wahlen an, doch Veränderungen in der Vereinsführung traten nicht ein. Der 1. Vorsitzende begrüßte zu Beginn den Malscher Bürgermeister Herrn Werner Knopf bei dem er sich für sein Kommen bedankte. Am Ende der Versammlung lud der „BOSS“ anlässlich seines wenige Tage zuvor stattgefundenen 70. Geburtstags zu einer Feier ein. Die Segelflieger schenkten ihrem Chef eine getreue Nachbildung der von ihm besonders gerne geflogenen Ka 8.
Zum ersten Mal fand 1987 bei der Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch ein sog. „Schnupperlager“ für Jugendliche statt. Dieses Lager wurde vom Kreisjugendring Rhein-Neckar ins Leben gerufen und unter der Leitung von Erhard Weinelt aus Sinsheim von den Malscher Segelfliegern durchgeführt. Teilnahmeberechtigt waren Jugendliche aus dem Rhein-Neckar-Kreis ab 14 Jahre, die für zwei Wochen von Fluglehrer Jürgen Bernstein, Claus Oestringer, Erhard Weinelt, Pit Schäuffler und Toni Kolein ehrenamtlich auf Schulflugzeugen des Malscher Vereins geschult wurden. Diese sinnvolle Freizeit sollte die teilnehmenden Mädchen und Jungen mit ca. 20 bis 25 Starts der Segelfliegerei näherbringen und ihr Interesse für diesen schönen Sport wecken. Die meisten waren mit großer Begeisterung bei der Sache und hatten dann im Anschluss des Lehrganges die Möglichkeit, bei einem Heimatverein die begonnene Ausbildung fortzusetzen. Die Betreuung dieses Lehrganges übernahm die Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch, die auch für Verpflegung und Unterkunft sorgte. Bei der Begrüßung der Teilnehmer zu Beginn des Lehrganges, konnte der 1. Vorsitzende Ewald Maurer einige Gäste aus Politik, die Bürgermeister der Gemeinde Malsch und Bad Schönborn, sowie Eltern der teilnehmenden Jugendlichen begrüßen. Der 1. Vorsitzende bedankte sich bei der Firma ICI aus Östringen, die freundlicherweise kostenlos die Verpflegung übernahm sowie bei der Bundeswehr aus Philippsburg, die Zelte und Betten zur Verfügung stellte. Das Schnupperlager nahm einen harmonischen und unfallfreien Verlauf und jeder Teilnehmer konnte am Ende feststellen, dass es gar nicht allzu schwer ist, ein Segelflugzeug zu steuern
„Ungeheuere Errungenschaften der Technik darf unsere Generation erleben“, bemerkte Pfarrer Eduard Noe bei der Weihe zweier Neuzugänge von Segelflugzeugen während des Hallenfestes 1987. Eine zweite neue ASK 21, sowie eine gebrauchte ASW 15 als Ersatz für den verkauften Grob G 102 Astir, wurden vom Verein erworben. Somit erfuhr der Flugzeugpark eine weitere den Mitgliedern zugute kommende Modernisierung. Pfarrer Noe empfahl den Piloten, Kritiker unter den Anwohnern einfach mal mit in die Luft zu nehmen, damit sie den Reiz und die Schönheit des Fliegens kennen lernen. Bei den Vorführungen bei diesem Hallenfest wurden die Fallschirmabsprünge in den meisten Fällen von den Walldorfer Fallschirmspringern, mitunter auch von den Springern aus Bruchsal durchgeführt. Die Vorführungen waren immer eine besondere Abwechslung zur Fliegerei und fanden bei den Zuschauern großen Anklang und Beifall. Durch den Besitz der kunstflugtauglichen ASK 21 wurden die Showeinlagen auf das nächste Level befördert und somit deutlich interessanter und attraktiver. Die Kunstflüge zeigte bei solchen Anlässen der Fluglehrer und Ausbildungsleiter des Vereins, Jürgen Bernstein. Zuschauer fielen bei den Vorstellungen immer wieder in großes Staunen.
Da 1987/88 ein äußerst zufriedenstellender Flugzeugpark vorhanden war, wurde der Schwerpunkt der Investitionen auf bauliche Veränderungen an den Gebäuden gelegt. Somit wurden die Küche, die sanitären Anlagen und die Wasserversorgung der Fliegerklause erneuert. Bei der Planung des Küchenanbaus gab es Probleme mit der Genehmigungsbehörde, da angeblich die vorgesehene Außenwand Wurzeln der angrenzenden Sträucher beschädigen könnte. Nach Änderung des Plans wurde dann die Genehmigung unter den üblichen Auflagen erteilt. Die Wasserversorgung, eine Baumaßnahme, die dem Verein endlich Trinkwasser in die Fliegerklause bringen sollte, wurde in Vereinsarbeit durchgeführt. Die Trinkwasserleitung – zusammen mit der ebenfalls in Angriff genommenen Abwasserleitung – führt über weit mehr als 100 fremde Grundstücke. Alle Grundstücksbesitzer, die teilweise „weit verstreut“ ausfindig gemacht werden mussten, wurden vom Verein angeschrieben, um eine Einverständniserklärung zu erhalten. Der Wasseranschluss an die Klause sowie die gesamte sanitäre Installation wurden federführend von Hermann Schäffner vorgenommen. Nunmehr standen Duschen, vergrößerte Toiletten, sowie eine moderne und vergrößerte Küche zur Verfügung. Der Ausschankbereich mit Theke wurde ebenfalls neu gestaltet. Im gleichen Jahr wurde unter der Leitung von Heinrich Bender auch noch ein neuer „Mobil-Tower“ bzw. Startwagen gebaut.
Bei der Jahreshauptversammlung 1988 standen Vorstandswahlen an, bei denen es einige Veränderungen gab. Stellvertretender Vorsitzender wurde Heinrich Bender, da Robert Beichel für den Posten nicht mehr zu Verfügung stand. Als neuer Kassenleiter wurde Hermann Kuhn gewählt, neuer Werkstattleiter wurde Reinhold Spieler.
Im Jahr 1989 war es durch hervorragende Wetterlage möglich eine neue „Schallmauer“ in der Malscher Streckenfluggeschichte zu durchbrechen. Ferdi Bender war es, der am 17.06.1989 mit der LS-1f des Vereins einen Dreiecksflug über 514,2 Kilometer erfliegen konnte. Sein Flug ging von Malsch nach Treuchtlingen (Bayrischer Wald), danach über die Schwäbische Alb nach Donau-Eschingen und über den Schwarzwald zurück nach Malsch.
Erneut richtete die Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch 1989 auf ihrem Fluggelände für Jugendliche ab 14 Jahren einen Schnupperlehrgang aus. Für Verpflegung und Unterkunft erhielt der Verein wieder Unterstützung aus den gleichen Reihen. Auch die gleichen Fluglehrer stellten sich wieder zu Verfügung und Piloten des Vereins flogen mit jedem Lagerteilnehmer mit dem Motorsegler über sein Heimatdorf. Neben dem Unterricht und der Flugausbildung kam auch bei diesem Schnupperlager, das im Übrigen parallel mit dem Vereinsfluglager lief, die Lagerromantik nicht zu kurz. Traditionsgemäß fand Ende August 1989 wieder das Hallenfest der Flugsportgemeinschaft statt. Das Fest wurde zum Anlass genommen, zwei Flugzeugneuzugänge zu taufen. Dies waren eine ASK 13, ein gebrauchtes, gutmütiges Schulflugzeug älteren Baujahrs und eine LS 4, ein modernes Hochleistungskunstoffflugzeug. Die Taufe wurde von Herrn Pfarrer Noe vorgenommen. Leider nahm dieses Hallenfest nicht in allen Punkten den gewünschten Verlauf. Was niemand der Vereinsmitglieder wahr haben wollte, passierte dann am Nachmittag, als das Hallenfest in vollem Gange war. Durch unglückliche Umstände stürzte der Motorsegler kurz nach dem Start ab und zerbrach beim Aufschlag auf den Boden. Großes Glück hatten dabei der Pilot und sein Fluggast. Beide konnten sich zwar mit großem Schrecken aber ohne Verletzungen aus dem Cockpit befreien. Das Endresultat: zum Glück kein Personenschaden, aber Totalschaden am Flugzeug. Trotzdem ging das Hallenfest nach dem Unfall mit etwas gedrückter Stimmung weiter und fand am späten Abend doch noch einen, den Umständen entsprechenden guten Abschluss. Für den Verein war dieser Unfall ein großer Verlust, denn nun stand vorerst kein Motorsegler mher zur Verfügung. Doch auch hier waren wieder glückliche Umstände im Spiel, denn die Herstellerfirma Grob in Mindelheim war gerade dabei eine Serie G 109 B für die englische Luftwaffe zu bauen und bei dieser Gelegenheit kam die FSG wieder verhältnismäßig schnell zu einem neuen Motorsegler. Die Firma Grob zeigte sich kulant und nahm den gesamten Bruch zu einem guten Preis in Zahlung. Am 01.03.1990 konnte das neue Flugzeug im Werk abgeholt werden.
Beim Hallenfest 1990, bei dem zugleich das 40-jährige Bestehen des Vereins gefeiert wurde, fand die Weihe des neuen Motorseglers durch Herrn Pfarrer Noe statt. Der neue Motorsegler wurde von den Gästen durch Gastflüge stark in Anspruch genommen. Man war sich einig, dass dies das bis jetzt erfolgreichste Hallenfest war.
Im August 1990 wurden anlässlich einer Vereinsfeier viele aktive und passive Mitglieder für langjährige Vereinszugehörigkeit mit silberner- oder goldenen Ehrennadel in Verbindung mit einer Urkunde ausgezeichnet. Gleichzeitig nahm der 1. Vorsitzende die Feier zum Anlass, Hermann Schäffner zum Ehrenmitglied zu ernennen.
Während der Winterbaustunden 1991/92 wurde neben den üblichen Arbeiten an Flugzeugen und Fahrzeugen, die Erneuerung des Platzes zwischen Fliegerklause und großer Halle in Angriff genommen. Der Benzinbunker bekam einen anderen Standort und das Vorfeld sowie der Bereich um die Fliegerklause wurden mit Knochensteinen ausgelegt. Hier konnten die neu angefertigten Tische und Bänke aufgestellt werden.
Zum ersten Mal nach langer Zeit flog 1992 während des Hallenfestes wieder eine SG 38 in Malsch. Besonders die alten Piloten wurden durch diese SG 38 wieder an die Gründerzeit erinnert und erlebten Nostalgie hautnah.
Das Jahr 1993 hatte für die Flugsportgemeinschaft einen traurigen Anfang. Plötzlich und für alle unerwartet verstarb der 1. Vorsitzende des Vereins, Ewald Maurer. 35 Jahre lang leitete er die Geschicke des Vereins und war handfest am starken Wachstum und Aufbau des Vereins beteiligt. Es lag ihm immer daran, bei jeder Angelegenheit das Beste für den Verein herauszuholen und es ist im Wesentlichen sein Verdienst, dass die Flugsportgemeinschaft Letzenberg Malsch unter den nordbadischen Fliegergruppen heute noch einen besonderen Platz einnimmt. Bei den Trauerfeierlichkeiten, zu der viele prominente Gäste erschienen waren, würdigte der 2. Vorsitzende der Flugsportgemeinschaft die ehrenamtliche Arbeit, seinen stetigen Einsatz und die vielen Leistungen und Erfolge zum Wohle des Vereins. Er wird den Malscher Segelfliegern immer in guter Erinnerung bleiben.
Bei der Jahreshauptversammlung am 26. März 1993 standen nicht nur die Rechenschaftsberichte über ein vergangenes erfolgreiches Fliegerjahr auf dem Programm, sondern die Vereinsmitglieder hatten nach dem plötzlichen Tod ihres 1. Vorsitzenden, Ewald Maurer, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Ende Januar übernahm satzungsgemäß der 2. Vorsitzende, Heinrich Bender, kommissarisch den Vorsitz des Vereins. Im März wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt und stellvertretender Vorsitzender wurde Robert Beichel.
Die Absicht, eine neue Schleppwinde zu bauen war schon einige Jahre Gesprächsthema innerhalb der Vorstandschaft. Ein geeigneter Dieselmotor hierfür konnte der 1. Vorsitzende E. Maurer schon vor einigen Jahren ordern. Der Windenbau wurde begonnen und Dank einiger Helfer ging es zügig voran.
Gleichlaufend mit dem Bau der Winde wurden mit der Gemeinde Malsch und mit dem Regierungspräsidium Gespräche über eine Flugzeugschlepp-Genehmigung geführt. Letztendlich kam es zu einer Abstimmung im Gemeinderat und die F-Schleppgenehmigung wurde erteilt.
Das Hallenfest 1993 war ein Fest der Superlative. Neben den üblichen Programmpunkten war ein Highlight dieses Festes die erste Landung eines zweimotorigen Flugzeugs der Marke Aircraft Industries (ehemalig LET Kunovice) auf dem Segelfluggelände Malsch, mit dem auch die Passagierflüge durchgeführt wurden.
Der 1. Vorsitzende nahm dieses Hallenfest zum Anlass, dem im Frühjahr verstorbenen ehemaligen 1. Vorsitzenden, Ewald Maurer, zu gedenken und ihn für seine über ein halbes Leben währende Verdienste und der Förderung des Vereins zu ehren. In dankbarer Erinnerung wurde der Motorsegler G 109 mit dem er viele Stunden in der Luft verbracht hatte, auf seinen Namen „Ewald Maurer“ getauft. Die Taufe wurde von seiner Tochter Edith Emül durchgeführt. Nach anfänglich schlechtem Wetter hatte der „Wettergott“ doch noch sein Einsehen, dass am Ende ein sehr gutes, erfolgreiches und unfallfreies Flugplatzfest abgeschlossen werden konnte.
Über die langen Wintermonate nahmen dann die Werkstattarbeiten ihren Verlauf. Alle Flugzeuge und Fahrzeuge wurden überprüft und soweit notwendig repariert. Auch der Bau der neuen Winde nahm Dank der intensiven Hilfe einiger Mitglieder einen erfolgversprechenden Verlauf. Der 1. Vorsitzende, Heinrich Bender, war neben der Vereinsarbeit, insbesondere mit der laufenden Flurbereinigung der Gemeinde Malsch beschäftigt. Das gesamte Flugplatzgelände, für das die Flugsportgemeinschaft verantwortlich war, war in einem sehr sauberen Zustand und wurde ständig verbessert. Nicht so war es mit den Zufahrtswegen, die in einem schlechten Zustand waren. Mit dem Antrag auf eine Änderung dieses Missstandes wurde der Verein auf die beginnende Flurbereinigung vertröstet, in deren Rahmen der „Grasweg“ vorrangig in Stand gesetzt werden sollte. Veränderungen sollte es ebenfalls im Bereich des Seilrückholwegs und der dort liegenden Grundstücke geben.
Als Geschäfts – und Schriftsführer wurde Joachim Dopf 1994 neu gewählt, nachdem sich Hans Ahl nicht mehr zur Wahl stellen ließ. Der aus der Zulassung privater Segelflugzeuge seit 1990 resultierende Platzmangel in den Hallen gab Anlass für die Errichutng weiterer Unterstellmöglichkeiten für Flugzeuge. Es wurde eine Blechdoppelgarage neben der BWLV-Rundhalle aufgestellt, in der drei Flugzeuge gegen Gebühr Platz fanden. Somit gab es für die Vereinsflugzeuge der FSG, sowie für die Flugzeuge des Heidelberger Gastvereins wieder mehr Raum.
Das Hallenfest 1994 lockte wieder, wie in den vergangenen Jahren, Tausende von Zuschauern an. „Legendäre Maschinen am Malscher Himmel“, so die Überschrift eines Zeitungsberichtes. Fliegerische Darbietungen, schmackhaftes Essen und auch etwas für den Durst sorgten für einen langen Aufenthalt der Gäste auf dem Malscher Fluggelände.
Bei der laufenden Flugsaison 1995 fand wieder, in Verbindung mit dem vereinseigenen Fluglager, das Schnupperlager für die Jugend des Rhein-Neckar-Kreises statt. Dieses Mal wurde die Verpflegung vom Kraichgauheim in Bad Mingolsheim übernommen und als Unterkunft für die Teilnehmer stand die neu erstellte Flugzeuggarage zur Verfügung. Es waren auch in diesem Jahr mehr als 20 Teilnehmer, die von den gleichen Fluglehrern und Vereinsmitgliedern wie zwei Jahre zuvor betreut wurden. Nachdem sich die Einwände von Vorstandschaftsmitgliedern häuften, wurde beschlossen, dass in den nächsten Jahren kein Schnupperlager mehr durchgeführt werden würde.
Eine für den Verein gut verlaufene Saison bei der das Flugplatzfest wieder eine Steigerung erfuhr, ging zu Ende und die Mitglieder mussten wie jedes Jahr in der Werkstatt ihr Können beweisen. Die Arbeiten an der Winde wurden ganzjährig ohne größere Unterbrechung durchgeführt und der Fortschritt war auch entsprechend gut, sodass bei der Jahreshauptversammlung 1996, bei der auch wieder Vorstandswahlen stattfanden, von einer beinah fertiggestellten Winde berichtet werden konnte. Alle Vorstandschaftsmitglieder wurden in ihren jeweiligen Ämtern bestätigt.
Der Vergnügungsausschuss unter der Leitung von Ferdi Bender und Hermann Kuhn machte es sich zur Aufgabe, seit langer Zeit wieder einmal ein Fluglager auf einem anderen Flugplatz durchzuführen. Dieser Ausschuss, der schon mehrere Vereinsausflüge, zur Zufriedenheit aller Mitglieder organisiert hatte, suchte für dieses Lager den Flugplatz Ellwangen aus. Die Malscher Flieger fühlten sich dort 14 Tage lang „pudelwohl“. Dies lag nicht nur am sehr guten Flugwetter, sondern auch an den freudlichen Gastgebern der Fliegergruppe Ellwangen.
In die damals laufende Flurbereinigung „Malsch Aue“ wurde auch das gesamte Flugplatzgelände mit einbezogen. Was den Verein im Wesentlichen betraf, war die Änderung des Seilrückholweges. Nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde bzw. dem Amt für Flurneuordnung in Sinsheim, wurde der Weg nach seiner Erneuerung mit gewissen Auflagen zum öffentlichen Weg erklärt und das dafür notwendige Gelände ging in den Besitz der Gemeinde über. Der neue Weg, zwischenzeitlich mit einem festen und dauerhaften Belag versehen, steht ohne Einschränkung als Seil-Rückholweg den Malscher Fliegern seit 1997 zu Verfügung.
Wie üblich, begann sobald das Wetter in den Frühlingsmonaten es zuließ, die lang erwartete Flugsaison. Flugzeuge, Piloten und die Fluglehrer mit ihren Flugschülern waren bei gutem Wetter im Einsatz. Auch das Vereinsfluglager, das in diesem Jahr wieder auf dem Heimatflugplatz stattfand, brachte dem Wetter entsprechend gute Flugzeiten. Der Bau der Winde wurde auch während dieser Flugsaison ständig vorangetrieben. Hier musste von den Beteiligten auf manchen Flug verzichtet werden. Jürgen Bernstein entwickelte die sehr aufwendige elektronische Schaltung. Sie wurde auch komplett von ihm installiert. Die Lackierung der Winde übernahm der stellvertretende Vorsitzende, Robert Beichel.
Zum Flugplatzfest war es dann soweit. Bis auf Kleinigkeiten war die Winde einsatzbereit. Dieses Fest war auch zugleich Anlass, die neue Winde einzuweihen und zu segnen. Nach der Begrüßung der Gäste und der Rede des 1. Vorsitzenden, wurde die Segnung vertretungsweise von einem jungen polnischen Pfarrer in einer rührenden Art und Weise vorgenommen, die von den Zuschauern mit starkem Beifall honoriert wurde. Wie in den letzten Jahren war der Flugtag wieder erfolgreich und ohne Probleme verlaufen, so dass am Ende der Veranstaltung die Hallentore, erleichtert und mit einem beruhigenden Gefühl geschlossen werden konnten.
Während der üblichen Werkstattarbeit im Winterhalbjahr 1997/98 wurde durch die Mitglieder die lang ersehnte Renovierung der Fliegerklause verwirklicht. Somit konnte die Jahreshauptversammlung 1998 in der Klause mit neuer Decke, neuem Bodenbelag und frisch tapezierten Wänden stattfinden.
Bei den Wahlen in der Jahreshauptversammlung 1998 ergaben sich folgende Änderungen. Der 1. Vorsitzende Heinrich Bender kandidierte nicht mehr für das Amt des 1. Vorsitzenden. Ferdi Bender wurde zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. stellvertretender Vorsitzender blieb Robert Beichel.Ebenfalls neu gewählt wurden als Ausbildungsleiter Walter Schmid und als Werkstattleiter Markus Woll.
Im ersten Jahr der neuen Vorstandschaft machte sich schon das Organisationstalent des neuen 1. Vorsitzenden, Ferdi Bender bemerkbar. Ein Openair-Konzert und auch kleine Vereinsfeiern wurden durchgeführt. Das Flugplatzfest fand ebenfalls wieder sehr guten Zuspruch. So konnte der neue 1. Vorsitzende, Ferdi Bender, einem sehr guten Start zusammen mit der neuen Vorstandschaft verzeichnen. Auch die Bemühungen, in den Schulen neue Segelfluginteressierte zu werben, wurde intensiviert und dadurch neue Flugschüler in den Verein geholt. Das Flugplatzfest 1999 wurde zum ersten mal samstags und sonntags Ende August durchgeführt. Das Wetter zeigte sich über beide Tage von der besten Seite. Alles erdenkbare an Flugvorführungen wurde den Zuschauern wieder geboten und jeder Zuschauer hatte die Möglichkeit, sich wie auch in den vergangenen Festen, bei einem Rundflug mit Motorflugzeug, Motorsegler oder Hubschrauber die Gegend von oben anzuschauen.
Für den Segelflugbetrieb auf dem Malscher Flugplatz werden schon viele Jahre alte, umgebaute VW-Käfer als Seilrückholfahrzeug oder zum Zurückholen von gelandeten Flugzeugen verwendet. Diese „Renner“ werden immer von anderen Fahrern, meistens von Anfängern gefahren und nie geschont. Trotz unwahrscheinlich langer Haltbarkeit kommt irgendwann das Ende und es muss dann nach etwas anderem, geeignetem Ausschau gehalten werden. Dies hat der 1. Vorsitzende Ferdi Bender in aufwändiger Weise getan. Die Firmen DaimlerChrysler AG und Audi AG stellten je ein kostenloses, fast neuwertiges Fahrzeug für diesen Zweck zur Verfügung. Dies waren ein Audi A8, sowie ein Mercedes Benz E 200. Die Umrüstung des Audi A8, sowohl konstruktiv als auch baulich wurde von Heinrich Bender vorgenommen.
Mit der G 109 b, dem Motorsegler des Vereins, gab es in der Zeit vor dem Flugplatzfest vermehrt Motorprobleme. Das verbleite Superbenzin, mit dem das Flugzeug betrieben werden sollte, wurde nicht mehr geliefert und Flugbenzin ist einerseits sehr teuer und andererseits kann es auf dem Malscher Flugplatz nicht getankt werden. Eine Umstellung des Motors auf bleifreies Benzin konnte durch die Firma Grob nicht zufriedenstellend gelöst werden. Nach mehrfach defektem Motor beschloss die Vorstandschaft, die G 109 b zu verkaufen und einen anderen Motorsegler anzuschaffen. Die Entscheidung fiel auf die Super-Dimona mit Schleppkupplung und 115 PS Turbo-Motor. Das neue in Österreich hergestellte Flugzeug wurde im Februar 2000 vom Flugplatz Breitenscheid nach Malsch überführt.
Bei der ersten Jahreshauptversammlung zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde die gesamte Vorstandschaft unter dem Vorsitz von Ferdi Bender wieder gewählt. Der Verein befindet sich im Jubiläumsjahr in einer lobenswerten Lage. Fliegerische Erfolge lassen nicht auf sich warten. So wurde zum Beispiel das Sinsheimer Pfingstfliegen – ein Streckensegelflugwettbewerb – von den beiden Nachwuchspiloten Moritz Rastätter und Dominic Lechner gewonnen. Die Mitgliedschaft ist zuversichtlich, dass die Verantwortlichen ihre Arbeit mit dem begonnenen Elan weiterführen werden und dass sie ihre Pläne und Absichten zum Wohle des Vereines und der Fliegerei fortsetzen werden.
Heinrich Bender